Die Zikade : Von der Larve zum Insekt

Wir haben eben unsere winzige Larve, so gross wie ein Floh, verlassen, als sie in die Tiefen des Unterbodens verschwand.

Auf ihrer Suchen nach Wurzeln, von deren Saft sie sich ernaehrt, graebt sie lange Tunnel.

Die Vorderbeine, dies Bagger, schneiden und graben, die Hinterbeine schieben die Erde nach hinten weg und das mittlere Beinpaar dient zum Gleichgewichthalten.
Seine Beine vor ihm dienen ebenfalls, sich entgegen zu verteidigen, der Heuschrecke, die, geworden Insekt, keinen Schutz hat.

Wenn es kalt wird, graebt die Larve sich tiefer ein; wird es waermer, graebt sie wieder Richtung Oberflaeche.

Die Larve waechst und haeutet sich dabei vier Mal: ihre Haut ist nicht elastisch und so zerreist sie sie und wechselt sie bei jeden Wachstumsschub aus.
Auf der zweiten Stufe ist sie klein und hat keine sichtbaren Flügel.
Auf der dritten Stufe wird der Unterleib ausgedehnt, und die Entwürfe von Flügeln erscheinen.
Auf der vierten erweiterten Stufe sind sich der Kopf und die Flügel sehr sichtbar.
Auf der fünften Stufe geht sie vom Larvenstand zum nymphoïdestaat über, die Augen sind dunkler.
Die grossen, weisslich-trueben Augen koennen nichts sehen, wozu auch, unter der Erde?!

Im Laufe des letzten Hautwechsels verwandelt sie sich in eine nymphoide Larve, das Aufstossen ans Tageslicht ist nah. In ihrem letzten Panzer ist ihr Koerper vollstaendig ausgebildet, sogar die Fluegel.

Im Juni, nach vier langen Jahren kommt eine mit Erde bedeckte nymphoide Larve durch ein daumengrosses Loch, die Oeffnung eines etwa 40 Zentimeter langen, seitlichen Tunnels, aus dem Boden hervor. Die Waende dieses Schachts hat sie mit einer Mischung aus Erde und ihrem Urin gefestigt.

Die Larve verlaesst ihr Loch, und ihre nicht mehr so glaenzenden Augen sind nun faehig zu sehen. Sie sucht eine Stuetze oder Traeger (Ast, Zweig oder Stiel), an der sie sich befestigen kann. Dies ist der Moment, in dem die junge Zikade ihre letzte Huelle verlaesst.

Der Oberkoerper spaltet sich und durch den Schlitz kommt langsam die Zikade zum Vorschein. Die Fluegel sind zerknittert, feucht, orange mit zartgruenen Adern; der Koerper ist blassgruen mit einem leichtbraunen Thorax, daher auch der Ausdruck aus der Provence cigalo pas mardure, unreife Zikade, also noch gruen. Sie bleibt drei bis vier Stunden an ihrer abgestreiften Haut haengen, in denen sich ihre Fluegel glaetten und trocknen; ihr Koerper haertet sich, verliert seine gruene Farbe und wird vollstaendig braun. In dieser letzten Phase ist sie eine leicht zu fangende, wehrlose Beute ihrer Feinde.

Dann endlich fliegt die Zikade davon und die zuletzt abgeworfene Huelle bleibt monatelang haengen und trozt allen Unwettern.

Klaue oder "Bagger"

Auf der zweiten Stufe

Auf der dritten Stufe

Auf der fünften Stufe

Lyrikerhau



Die Zikade trocknen

Entstehung des Insekts

Die Zikade verlässt ihr Loch

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